Die Stiefografie, auch Stiefo und Rationelle Stenografie genannt, ist ein Stenografiesystem, das von dem Presse- und Parlamentsstenografen Helmut Stief (1906–1977) nach rationellen Gesichtspunkten in acht Jahren Kleinarbeit entwickelt wurde. Stief schrieb selber 480 Silben pro Minute, was damals Welthöchstleistung bedeutete.
Die Stiefografie wurde 1966 erstmals veröffentlicht und unterrichtet; sie wird seitdem bis heute an vorwiegend an Volkshochschulen und im Fernstudium gelehrt.
Die Stiefografie ist in einem Viertel der Zeit erlernbar, die sonst für das Erlernen der Deutschen Einheitskurzschrift nötig wäre, da die Stiefografie wesentlich weniger Zeichen, Regeln (ohne Ausnahmen) und Merkpunkte sowie in der Grundschrift keine Kürzel für häufige Silben und Wörter aufweist. Diese Kurzschrift verzichtet auf alle überflüssigen Zeichen und Regeln, wie sie in anderen Systemen vorkommen.
Nur 25 Zeichen sind zu lernen. Somit kann sie in nur einem Viertel der Zeit erlernt werden, die sonst für das Erlernen der Deutschen Einheitskurzschrift oder für das vorwiegend in der Schweiz gebräuchliche System Stolze-Schrey nötig wäre. In der Grundschrift des Systems, mit der man bereits doppelt bis dreimal so schnell schreiben kann wie mit der gewöhnlichen Handschrift, gibt es auch keine Kurzzeichen für häufige Silben und Wörter (sog. Kürzel); die einzelnen Wortbilder sind für sich schon kurz genug.