Die Vokale werden in der Stiefografie am folgenden Konsonantenzeichen durch enge und weite Verbindung sowie durch Neben-, Höher- oder Tieferstellung des folgenden Mitlautes angedeutet. Die Stiefografie kommt mit nur acht Selbstlautdarstellungen aus (Deutsche Einheitskurzschrift und Stolze-Schrey je elf). Umständliche Verstärkungen durch Druck wie in vielen anderen Systemen von Opas Kurzschrift gibt es im modernen Stenografieystem von Helmut Stief keine, da diese – vor allem auch bei der Verwendung des Kugelschreibers – für die meisten Schreiber hinderlich und schreibhemmend sind.
Statt der Verstärkungen durch Druck werden die Sinnbilder für ä, au und ü durch e, u und i ersetzt. Folglich weisen e und ä (enge Verbindung), u und au (weite Verbindung), i und ü (enge Verbindung und halbstufige Tiefstellung) sowie eu und äu (weite Verbindung und ganzstufige Hochstellung) die jeweils gleiche Darstellung auf. Bei Verwechslungsgefahr (sehr seltene Fälle) werden dann ä, ü und au von e, i und u durch einen untergesetzten Punkt unterschieden.
Weitere Selbstlautsymbole: a wird durch enge Verbindung und halbstufige Hochstellung, o durch weite Verbindung und halbstufige Tiefstellung, ö durch enge Verbindung und einstufige Hochstellung und ei durch weite Verbindung und halbstufige Hochstellung dargestellt.
Wenn zwei Selbstlaute unmittelbar aufeinander folgen, wird der erste durch ein sogenanntes Vokalzeichen (Form entspricht halbstufigem w in der Deutschen Einheitskurzschrift) dargestellt. Steht ein Selbstlaut am Wortanfang, beginnt das Wortbild auf der Grundlinie. Am Wortende werden die Selbstlaute jeweils buchstäblich als eigene Zeichen mittels Auf- und Flachstrichen von verschiedener Länge geschrieben.